Menu

Leberzirrhose

Die Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan des Menschen. Nicht nur übermäßiger Alkoholgenuss kann zu einer Leberzirrhose führen – auch andere Faktoren können für die Entstehung der Krankheit verantwortlich sein. Eine konsequente Ausschaltung der Ursachen und eine Behandlung können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder aufhalten. 

Welche Aufgabe hat die Leber?

Die Leber spielt als zentrales Stoffwechselorgan eine entscheidende Rolle in unserem Organismus. Sie übernimmt vielfältige Aufgaben – die Leber reguliert den Eiweiß- und Fettstoffwechsel, baut Nährstoffe um, speichert sie oder leitet sie an andere Organe weiter. Außerdem unterstützt sie durch Abgabe von Gallenflüssigkeit an den Darm unsere Verdauung. Nicht zuletzt übernimmt die Leber eine Entgiftungsfunktion. Sie baut Alkohol und Medikamente ab, filtert Schadstoffe und giftige Substanzen aus dem Blut und leitet sie aus dem Körper. 

Was ist eine Leberzirrhose?

Eine Leberzirrhose entwickelt sich aus einer bestehenden chronischen Lebererkrankung. Die Leber besitzt zwar eine  enorme Regenerationsfähigkeit, ist das Organ allerdings über viele Jahre hohen Belastungen ausgesetzt, werden die Leberzellen geschädigt und gehen schließlich zugrunde. Die Leberzellen werden durch funktionsloses Bindegewebe ersetzt, die Leberfunktion wird eingeschränkt. Morphologisch zeigen sich Veränderungen der Leber, das Organ verliert an Volumen; Oberfläche und Gewebe zeigen Veränderungen wie knotige Strukturen und Vernarbungen.

Welche Ursachen hat Leberzirrhose? 

Über die Hälfte der Fälle von Leberzirrhose sind durch jahrelangen Alkoholmissbrauch bedingt. Alkohol bildet beim Abbau in der Leber toxische Stoffe und gefährliche Sauerstoffradikale, diese belasten die Leberzellen, die an Funktionsfähigkeit verlieren. Anfangs kommt es zu Fetteinlagerungen in die Leberzellen, es entsteht eine Steatosis hepatis - eine Fettleber. Aus dieser kann sich dann im Verlauf eine Zirrhose entwickeln.

Eine weitere häufige Ursache der Erkrankung  ist die chronische Virushepatitis des Typs B und C, auch hier führen anhaltende entzündliche Prozesse zum Zelltod und anschließendem bindegewebigen Umbau der Leber. Eine rechtzeitige konsequente Behandlung der Infektion kann die  Entwicklung zur Leberzirrhose verhindern.

Seltener liegen der Leberzirrhose erbliche Stoffwechselerkrankungen, immunologisch bedingte chronische Entzündungen der Leber oder die Aufnahme anderer toxischer Stoffe zu Grunde. 

Welche Folgen hat eine Leberzirrhose?

Neben der eingeschränkten Stoffwechselfunktion, die z.B. einen Eiweißverlust und Veränderungen im Hormonhaushalt und der Blutgerinnung bedingt, können insbesondere schädliche Stoffe wie Ammoniak nur noch unvollständig abgebaut werden. Dies führt unter anderem zu einer Schädigung des Gehirns, es entsteht eine hepatische Enzephalopathie.

Durch Einschränkungen des Blutflusses in der verfestigten Leber erhöht sich der Druck in der Pfortader. Dies führt zur Neubildung von Blutgefäßen, die die Pfortader umgehen. In der Speiseröhre bilden sich häufig Krampfadern, sogenannte Ösophagusvarizen, die lebensgefährliche Blutungen verursachen können. Folge einer Leberzirrhose können auch Wasseransammlungen im Abdomen (Aszites) sein. Das Risiko zur Entstehung von Leberkrebs ist erhöht. 

Mit welchen Symptomen ist eine Leberzirrhose verbunden?

Eine Leberzirrhose verursacht erst Beschwerden, wenn die Leberleistung bereits eingeschränkt ist. Die Symptome sind im Anfangsstadium diffus und unspezifisch. Die Erkrankung manifestiert sich zunächst in Müdigkeit, Leistungsminderung und Abgeschlagenheit. Druckgefühl oder Schmerzen im rechten Oberbauch sind ebenfalls als  ein möglicher Hinweis auf eine Lebererkrankung zu werten.

Oft weist die Haut Veränderungen auf. So kann ein Ikterus auftreten, Haut und Augenbindehaut färben sich gelb und es besteht ein starker Juckreiz. Rötungen der Handinnenflächen, sternförmige Gefässnester (Spider naevi) am Körperstamm und Lacklippen sind bereits späte Zeichen einer Leberzirrhose. Hormonelle Veränderungen, Gedächtnisstörungen und Stimmungsschwankungen treten auf.  

Komplikativ kann es durch Blutungen aus Ösophagusvarizen zu Bluterbrechen oder zur Ausbildung eines ausgeprägten Aszites kommen. Im Endstadium führt die Erkrankung zum Leberkoma und zum Tod.

Diagnose einer Leberzirrhose

Lassen Symptome und klinische Untersuchungen die Verdachtsdiagnose einer Leberzirrhose aufkommen, werden durch spezielle Laboruntersuchungen Funktionsfähigkeit der Leber und Ursache der Schädigung abgeklärt. Anschließend folgen verschiedene bildgebende Verfahren, bereits in einer Ultraschalluntersuchung lassen sich Leberveränderungen und -komplikationen schnell feststellen.

Kernspin-Untersuchungen der Leber und die Entnahme einer Gewebeprobe sind bestimmten Fragestellungen vorbehalten. Neu ist der Einsatz der Elastographie, um den Steifheitsgrad der Leber zu bestimmen.

Besteht der Verdacht auf Ösophagusvarizen, werden diese durch eine Gastroskopie nachgewiesen und ggf. auch gleich behandelt.

Behandlung einer Leberzirrhose

Zunächst besteht die Therapie in der Beseitigung der Ursachen. Substanzen, die die Leber belasten und weiter schädigen, wie zum Beispiel Alkohol und bestimmte Medikamente, sollten vermieden werden. 

Symptomatisch werden Mangelzustände ausgeglichen, die Eiweißzufuhr entsprechend  dem Erkrankungsstadium angepasst und Medikamente gegen den erhöhten Druck im Pfortaderkreislauf und gegen die Ödeme eingesetzt.

Endoskopische Therapien kommen bei Ösophagusvarizen, andere interventionelle Maßnahmen zum Beispiel eine Stenteinlage in die Leber zur Verbesserung der Durchblutungsverhältnisse bei anhaltendem Ascites, zum Einsatz.

Spezielle Therapien werden bei der Virushepatitis und bei immunologischen oder Speichererkrankungen eingesetzt, um ein Fortschreiten der Leberschädigung zu verhindern. In sehr speziellen Fällen kann eine Lebertransplantation erforderlich werden.

Kontakt 

Für eine Beratung bei Dr. Dobrikat in der Gastroenterologie im Zentrum München kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular oder erreichen Sie uns telefonisch unter 089 - 55 05 14 99

DR. MED. KERSTIN DOBRIKAT
Herzogspitalstraße 4
Eingang Eisenmannstraße 4
80331 München

Impressum
Datenschutz
Kooperationen      

© 2024 Dr. Kerstin Dobrikat