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Gastritis (Magenschleimhaut­entzündung)

Die Innenwände unseres Magens sind mit einer Schleimhaut überzogen, die das Gewebe vor der äußerst aggressiven Magensäure schützt. Ohne die schützende Magenschleimhaut würde sich der Magen quasi selbst verdauen. Entzündet sich diese Schleimhaut, ist die Schutzfunktion nachhaltig gestört. 

Wann spricht man von einer Gastritis?

Bei der Erkrankung gilt es zu differenzieren, ob es sich um eine akute oder chronische Gastritis handelt. Beide Formen unterscheiden sich in Symptomen, Ursachen und Behandlungsform. Eine akute Gastritis entwickelt sich relativ rasch und ist meist nach wenigen Tagen wieder auskuriert. Anders die chronische Form der Erkrankung. Hier hält die Entzündung über einen längeren Zeitraum an und verursacht kaum Beschwerden. Daher bleibt sie häufig unbeachtet und kann unbehandelt über viele Jahre bestehen. 

Ursachen für eine akute Gastritis

Bei einer akuten Gastritis zeigen sich die Beschwerden schon wenige Stunden nach dem auslösenden Faktor. Mögliche Auslöser sind Infektionen mit Viren, Bakterien oder Schimmelpilzen. Auch verdorbene Lebensmittel oder übermäßiger Genuss von Alkohol, Kaffee und Nikotin sind mitunter Ursache für eine Magenschleimhautentzündung.  

Ebenso können bestimmte Medikamente die schützende Schleimhaut angreifen und zu einer Gastritis führen. Dabei handelt es sich vor allem um nichtsteroidale Antirheumatika und Schmerzmittel wie Acetylsalizylsäure (ASS). 

Ursachen für eine chronische Gastritis

Je nach den zugrunde liegenden Ursachen teilen Ärzte eine chronische Gastritis in drei verschiedene Formen ein 

Gastritis Typ A

Diese seltene Form betrifft nur 5 % der Erkrankten. Die Ursachen liegen hier in einer Fehlreaktion des Abwehrsystems. Unser Immunsystem, das sich normalerweise gegen eindringende Krankheitserreger wie Bakterien und Viren wendet, greift bestimmte körpereigene Zellen des Magengewebes an, die für die Säurebildung zuständig sind. Außerdem produzieren die angegriffenen Belegzellen einen wichtigen Stoff, der die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm ermöglicht. Der bei Verlust der Funktion entstehende Vitamin B 12-Mangel kann bis zur Ausbildung einer Anämie (Blutarmut) führen.

Gastritis Typ B

Dieser Typus ist die häufigste Form der chronischen Gastritis – etwa 80% der Betroffenen erkranken daran. Hier liegt der Gastritis meist eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori zugrunde. Jeder Dritte trägt diesen Keim in sich, doch nicht bei jedem verursacht er Probleme. Der Keim produziert mittels eines bestimmten Enzyms einen Stoff, der die Säure um ihn herum neutralisiert. Der Keim gilt als Wegbereiter für Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre. Schon deswegen sollte auch eine Gastritis behandelt werden.

Gastritis Typ C

Diese Form der chronischen Magenschleimhautentzündung bezeichnet man auch als chemisch-toxische Gastritis – sie kommt bei rund 15% der Betroffenen vor. Auslöser ist hier hauptsächlich die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente. Dazu zählen vor allem Schmerzmittel und nichtsteroidale Antirheumatika wie Diclofenac und  Ibuprofen oder  auch Acetylsalizylsäure.  

Auch langjähriger Alkoholmissbrauch und der Rückfluss von Galle aus dem Zwölffingerdarm gehören zu den Auslösern einer solchen Gastritis.

Symptome einer akuten Gastritis 

Diese Gastritisform zeichnet sich durch recht plötzlich einsetzende Beschwerden aus, die in engem zeitlichen Zusammenhang mit ihrem Auslöser stehen. Typisch sind Magenschmerzen, Übelkeit und mitunter Erbrechen. Diese Beschwerden gehen mit Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit einher. 

Symptome einer chronischen Gastritis 

Eine chronische Magenschleimhautentzündung verläuft nahezu symptomfrei. Wenn überhaupt, treten leichte und eher unspezifische Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen auf. Daher kann eine chronische Gastritis über lange Zeit gänzlich unbemerkt bleiben. Sie wird oft erst entdeckt, wenn Komplikationen wie ein Magengeschwür auftreten. Gastritis des Typs A kann zu Blutarmut führen, die sich durch Symptome wie Schwäche, Müdigkeit und Kurzatmigkeit zeigen kann. 

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Eine eingehende Befragung des Patienten zu Symptomen und Lebensumständen sowie eine körperliche Untersuchung liefern erste Hinweise. Um eine Gastritis zweifelsfrei feststellen zu können, sind jedoch weiterführende Untersuchungen erforderlich. Dazu kann eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs zählen, um andere Erkrankungen wie Gallensteine auszuschließen. 

Die verlässlichste Methode ist allerdings eine Magenspiegelung (Gastroskopie). Nach genauer Beurteilung der Schleimhaut werden meistens Proben entnommen,  um das Ausmaß der Entzündung oder eine Infektion durch Helicobacter pylori nachzuweisen. 

Wie wird eine Gastritis behandelt?

Welche Therapie bei einer Gastritis zielführend ist, hängt davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Magenschleimhautentzündung handelt. 

Therapie einer akuten Gastritis

Für die Therapie einer akuten Magenschleimhautentzündung reichen meist einige Tage Schonkost und der Verzicht auf magenreizende Stoffe wie Alkohol, Kaffee und Nikotin aus. Im Normalfall heilt eine solche Gastritis problemlos nach kurzer Zeit aus. Mitunter können Medikamente, die die Produktion von Magensäure hemmen, den Heilungsprozess unterstützen und Beschwerden lindern.

Therapie einer chronischen Gastritis

Je nach Ursache wird eine kausale Therapie eingeleitet. Da die Typ A Gastritis nicht heilbar ist, beschränkt sich die Behandlung auf den Ersatz von Vitamin B12. Regelmäßige Kontrollgastroskopien sollten dem Patienten jedoch empfohlen werden.

Die häufigste Gastritisform des Typs B wird mit der kombinierten Einnahme verschiedener Medikamente behandelt. Dazu gehören meist  zwei unterschiedliche Antibiotika, um den Helicobacter pylori zu beseitigen  sowie ein Säureblocker. Der Erfolg der sogenannten Eradikation lässt sich nach mehreren Wochen kontrollieren. Bei der Typ-C-Gastritis sollten die verursachenden Medikamente möglichst abgesetzt oder, wenn dies nicht möglich ist, mit einem "Magenschutz" eingenommen werden. 

Kontakt

Für ein Beratungsgespräch in der Gastroenterologie im Zentrum München erreichen Sie uns über das Kontaktformular oder telefonisch unter 089 - 55 05 14 99.  

DR. MED. KERSTIN DOBRIKAT
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