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Pankreatitis

Die Bauchspeicheldrüse erfüllt im menschlichen Körper lebensnotwendige Aufgaben. Dabei spielt sie sowohl bei der Verdauung als auch bei der Blutzuckerregulation eine wichtige Rolle.

Bedeutung der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse besitzt zwei wichtige Aufgaben: Zum einen bildet sie das für die Blutzuckerregulation wichtige Insulin. Zum anderen stellt sie ein Verdauungssekret mit unterschiedlichen Enzymen (Trypsin, Chymotrypsin, Amylase und Lipase) her, welche für die Aufspaltung der Nahrung zuständig sind. So  können die Nahrungsbestandteile aus dem Dünndarm ins Blut aufgenommen werden.

Das Organ selbst ist eher unscheinbar, findet sich im Oberbauch zwischen Magen, Milz und Duodenum und wiegt nur etwa 60 bis 100 Gramm.

Entzündung der Bauchspeicheldrüse 

Für gewöhnlich werden die aus der Bauchspeicheldrüse stammenden Verdauungsenzyme erst im Darm aktiviert. Im Falle einer Pankreatitis wird das Pankreasgewebe durch die Verdauungsenzyme angegriffen, wodurch die Drüse sich sozusagen "selbst zu verdauen" (Autodigestion) beginnt. In Abhängigkeit vom Verlauf der Erkrankung lassen sich die chronische sowie die akute Pankreatitis unterscheiden.

Ursachen der Pankreatitis

Von der akuten Pankreatitis sind hierzulande ungefähr zehn bis zwanzig von 100.000 Menschen betroffen. Sie kann zum Beispiel als Folge einer Gallenwegserkrankung auftreten und wird dann auch als biliäre Pankreatitis bezeichnet. Es wird angenommen, dass die akute Pankreatitis in diesem Fall durch einen Rückstau hervorgerufen wird. Dieser entsteht durch Gallensteine, die aus der Gallenblase in den Gallengang gelangt sind und den Abfluss des Sekrets blockieren. Gallengang  und Pankreasgang haben anatomisch die gleiche Mündung in den Zwölffingerdarm und können somit gleichzeitig von der Okklusion des Ausganges durch eingeklemmte Steine betroffen sein.

Eine weitere sehr häufige Ursache der Pankreatitis ist Alkoholmissbrauch, wobei langjähriger Alkoholabusus zur Ausbildung einer chronischen Pankreatitis führen kann.

Neben den beiden am häufigsten genannten Ursachen können auch andere Umstände eine Pankreatitis begünstigen bzw. auslösen. Es gilt jedoch zu bedenken, dass in fünfzehn Prozent der akuten Fälle einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kein Auslöser ausgemacht werden kann (idiopathische Pankreatitis).

Seltene Ursachen einer Pankreatitis:

  • Autoimmunreaktionen (AIP, autoimmune Pankreatitis)
  • Virusinfektionen (z.B. Hepatitis, AIDS, Mumps)
  • Vererbte Bauchspeicheldrüsenentzündung infolge eines Gendefektes (hereditär) oder im Zusammenhang mit einer Mukoviszidose
  • Cannabisabusus
  • Hyperlipidämie
  • im Rahmen eines ärztlichen Eingriffes, beispielsweise bei einer Untersuchung der Gallenwege mittels einer endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP)
  • Medikamente, etwa Antiepileptika, ACE-Hemmer, Östrogene, Betablocker, Diuretika usw.
  • erhöhter Kalziumspiegel im Blut, beispielsweise als Folge einer Störung der Nebenschilddrüse
  • Niereninsuffizienz
  • Tumore des Pankreas 

Beschwerden bei einer Pankreatitis

Patienten mit einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse beklagen insbesondere heftige, teils gürtelförmige Schmerzen im Oberbauch, hinzu kommen Übelkeit, Erbrechen, bei schwierigerem Verlauf auch Kreislaufprobleme, Atemnot. Die Erkrankung kann milde verlaufen, sich jedoch auch  zu einem Krankheitsbild entwickeln, welches eine Behandlung auf der Intensivstation erforderlich macht.

Bei einer chronischen Pankreatitis stehen chronische Schmerzen, Gewichtsabnahme und Funktionsstörungen wie Durchfälle, Störungen der Fettverdauung oder die Ausbildung eines Diabetes im Vordergrund.

Außerdem können durch die Ausbildung von Zysten und Vernarbungen anatomisch bedingte Probleme wie Verdrängung und Einengung anderer Organe oder Strukturen, wie zum Beispiel eine Gallengangsstenose, zu weiteren Symptomen führen.

Diagnose einer Pankreatitis

Bei Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist der Hausarzt oder ein Facharzt für Gastroenterologie und Innere Medizin der richtige Ansprechpartner. Im Anschluss an das Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung, bei der sich klinisch bereits spezielle Hinweis auf eine Pankreatitis auffinden lassen. Im Anschluss daran werden Laboruntersuchungen und eine Methode der Bildgebung die Verdachtsdiagnose bestätigen können.

Definierte Laborwertkonstellationen lassen bereits Rückschlüsse auf die Ursache der Erkrankung zu, um dementsprechend gezielter behandeln zu können. Die Blutuntersuchung kann außerdem prognostische Hinweise geben. 

Bereits in der Sonographie lassen sich Gallensteine oder andere morphologische Hinweise auf die Genese der Erkrankung auffinden. Im weiteren Verlauf werden Computertomographie oder auch endoskopische Untersuchungen erforderlich sein.

Therapie

Die Therapie bei einer Pankreatitis hängt von der Form und Ursache der Erkrankung ab. 

In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist eine akute Pankreatitis eine  stationär behandlungspflichtige Erkrankung. Nicht selten ist ein Aufenthalt auf einer Intensivstation erforderlich.

Patienten mit chronischer Pankreatitis sollten langfristig betreut werden. Wichtig ist die Einstellung der Ernährung zur Vermeidung von Mangelzuständen und eine adäquate medikamentöse Schmerztherapie. Im weiteren Verlauf muss auf neu entstehende Komplikationen geachtet werden, ggf. werden weitere interventionelle Maßnahmen erforderlich, um diese zu beseitigen. Einen wichtigen Stellenwert nehmen dabei die Sonographie, also der Ultraschall,  und ggf. auch die gastrointestinale Endoskopie ein. Eine Vielzahl der Patienten mit chronischer Pankreatitis muss sich allerdings im Verlauf ihrer Erkrankung einer Operation unterziehen.

Über für Sie ratsame Therapiemaßnahmen berät Frau Dr. Dobrikat in der Gastroenterologie im Zentrum Münchens Sie gerne persönlich. 

Wie kann einer Pankreatitis vorgebeugt werden?

Der Verzicht auf größere Mengen Alkohol stellt eine wirkungsvolle Methode zur Vermeidung einer Bauchspeicheldrüsenentzündung dar. Andere Risikofaktoren, wie Nikotinabusus oder die Einnahme von Medikamenten, die eine Pankreatitis auslösen können, sollten bei entsprechendem Risiko ebenfalls vermieden werden.

Andere Ursachen der Pankreatitis wie weiter oben im Text aufgeführt, müssen konsequent behandelt werden, um ein Krankheitsrezidiv zu vermeiden.

Finden sich Gallensteine als Ursache der Pankreatitis wird durch Entfernung der Gallenblase verhindert, dass es zu einer erneuten Erkrankung kommt.

Kontakt

Kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular oder erreichen Sie uns telefonisch in unserer Gastroenterologischen Praxis in München unter 089 - 55 05 14 99. Das Team der Gastroenterologie im Zentrum München hilft Ihnen gerne weiter. 

DR. MED. KERSTIN DOBRIKAT
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